Solveiga Krivičienė und Alfredas Krivičius nehmen als Künstlerpaar an Ausstellungen schon seit einigen Jahren teil. Ihr Schaffensthema sind Objekte. Bei ihnen sieht man viel Bernstein, der die Schönheit der Natur behalten hat und nur wenig bearbeitet ist. Die Tatsache, dass Bernstein an sich schön und wertvoll ist, wurde banale Wahrheit, als die Künstler das Werk „Würfel“  schufen. Sie zeigen den Bernstein nicht sichtbar, im Gegenteil, sie haben ihn in einen Betonwürfel eingeschlossen. Davon, dass der Bernstein sich darin befindet, zeugen die Photos und die Beschreibung der chemischen Eigenschaften des versteckten Gegenstandes. Im Zeitalter der virtuellen Realitäten kann man nicht hoffen, alles mit eigenen Augen zu sehen, und oft muß man daran glauben, wovon man uns überzeugen will. Die Idee, den Bernstein zu „verstecken“, hat S. Krivičienė schon vor zehn Jahren gehabt, beim Schaffen von Ringen und Halsketten. Sie wickelte den Bernstein in ein silbernes Kleid ein. Auf diese Art war Bernstein schlecht zu sehen. Es war möglich, ihn nur durch speziell gemachte Löcher zu betrachten. Es ist einfach, die heutige Konsumgesellschaft von vielen Dingen zu überzeugen, z. B. vom Bedarf, Coca-Cola zu trinken. Es ist daher nicht zu verwunderlich, wenn irgendwann außerirdische Besucher forschen werden, warum unter den hinterlassenen Spuren der toten Zivilisation so viel „Made in China“-Objekte oder „Coca-Cola“-Dosen sind. Beide Künstler versuchen dieses Thema zu ironisieren: Sie zeichnen die erwähnten Logos auf die Bernsteinscheiben und empfehlen, solche Amulette als Zeichen unserer Konsumgesellschaft zu tragen.