Jolanta Tabutytė-Misienė: „Für mein Werk benutzte ich am häufigsten „überflüssige“ Materialien wie unterschiedliche Stofffetzen oder -reste, die ich in der Regel von Freunden oder Angehörigen geschenkt bekomme. Diese „vergessenen“ Stoffe haben viele Jahre in Schränken oder Kellern geschlummert und erwachen so auf meinem Arbeitstisch zu neuem Leben. Häufig kommt es sogar vor, daß die „Reste“ von sich aus die Idee und den Entstehungsprozess des künftigen Werks bestimmen.

Viel Aufmerksamkeit lasse ich der Farbe und der Struktur zu kommen. Natürliche Stoffe lassen sich leicht formen. Ich verbinde sie zu handgemachtem Filz, als errichtete ich das Werk in mehreren Schichten und führte nacheinander die Farben ein. Ich verwende „einheimisches“ Kolorit: In allen meinen Werken lassen sich altertümliche litauische Farbverbindungen finden, und man erkennt leicht die Ähnlichkeit mit der Farbgebung von Volkstrachten sowie deren Bändern und Tüchern.

Charakteristisch  für meine Werke sind eine freie Komposition, eine kühne Farbgebung und eine „antiästhetische Ästhetik“, wenn man lang gestreckte, zerknitterte und zerfetzte Arbeiten mit freien Formen auf diese Weise bezeichnen kann.“