Die Bernsteinmuseum-Galerie wurde in einem Barockgebäude des 17. Jahrhundert untergebracht. Hier treffen sich fünf Epochen: Neben dem Barock haben sich Zeugnisse der Gotik, der Renaissance und des Klassizismus erhalten.
Das Museum wartet auf Besucher, die den Baltischen Bernstein kennenlernen wollen, der fünfzig Millionen Jahre alt ist und viele Geheimnisse aus der damaligen Zeit aufbewahrt. Da erfährt man einiges über die Entstehung des Baltischen Bernsteins, seine Naturformen, Farben und Einschlüsse. Hier kann man Bernsteinstücke in verschiedenen Ausprägungen und Farben sehen. Der größte Bernsteinstück in diesem Museum wiegt fast drei Kilo. Erstaunlich ist die Vielfalt der Farbvariationen. Baltischer Bernstein kann nicht nur weiß und schwarz, grün und rot, mehrfarbig, sondern sogar bläulich sein. Sehenswert ist die Einschlüsse-Kollektion, wo einen besonderen Platz einnehmen ein Bernsteinstück mit einem Schneckengehäuse, ein Klumpen mit einer Mücke, die satt vom Blut ist, und ein Stück mit dem Hinterbein einer großen Grille. Im Museum ist auch die Rekonstruktion des Juodkrantė- (Schwarzort-) Schatzes zu sehen. Das ist der größte archäologische Bernsteinfund in der ganzen Welt, der in den Jahren 1860 bis 1881 beim Bernsteinabbau nicht weit von Juodkrantė (Schwarzort) entdeckt worden war. Dieser Schatz besteht aus 434 Bernsteinamuletten, -ringen und -perlen aus der Jungsteinzeit. Er ist ausführlich in dem Buch “Bernsteinschmuckstücke aus der Steinzeit“ von Richard Klebs beschrieben.
Während des Besuchs im Bernsteinmuseum darf man das größte Stück in die Hand nehmen und kann ein besonderes Getränk namens „Bernsteinschnaps“ testen. Außerdem erfährt man, wie man herausfinden kann, ob Bernstein echt ist oder unecht.
Im Keller dieses Museums entdeckt man noch ein Museum. Hier sehen die Besucher authentische Brennöfen vom Ende des 15. bis Anfang des 16 Jahrhunderts. Hier haben die damaligen Handwerker verschiedene Kacheln, Keramikwaren, Keramik-Sparbüchsen und anderes gebrannt. Unter den Brennöfen ist ein Teil des historischen Steinpflasters erhalten. Den Übergang vom Erdgeschoß zum Keller hat der Archäologe Gediminas Gendrėnas attraktiv eingerichtet als Reise in die Vergangenheit. Wenn die Leute von der Strasse hereinkommen, geraten sie vom 21. direkt in das 17. Jahrhundert. Wenn sie die Treppen hinuntergehen, erreichen sie das 14. und 15. Jahrhundert. Sie werden auf dem Boden gehen, auf dem die ersten Bürger dieser Stadt vor ungefähr 500 Jahren gegangen sind.
Nach dem Besuch des Bernsteinmuseums besteht die Möglichkeit, Bernstein mit Einschlüssen und Schmuckstücke zu kaufen. Zu jedem Stück bekommt man ein Zertifikat als Beweis dafür, dass der Erwerb aus echtem Baltischen Naturbernstein gefertigt wurde.